Mittwoch, 18. März 2015

Nachruf auf meine Yara...


"Sie beschützt dich mit jeder Faser ihres Daseins...."

Das sagte meine Nachbarin über sie und auch nachdem ich schon eine Woche lang darüber nachdenke, was meine Yara wohl am besten charakterisiert, ist mir immer wieder zuerst dieser Satz eingefallen.
Heute ist es eine Woche her, dass ich mich entschieden habe, diesen schweren, letzten Schritt zu gehen. Das Aufstehen wurde immer mühsamer, sie blieb an jeder Kante der Teppiche die wir für sie ausgelegt hatten stehen und traute sich nicht mehr weiter und nachts hörte ich immer häufiger und länger wie sie hechelte (vor Schmerzen). Die Vorderläufe wurden immer schmerzempfindlicher, sie knappte nach mir wenn ich sie nur anfasste. Wenn Sie erst einmal aufgestanden war konnte sie auf griffigen Untergründen noch halbwegs laufen, aber schon lange nicht mehr ohne zu stolpern oder ab und zu zur schwachen linken Seite "wegzukippen". Freiwillig bewegte Sie sich nur noch zum Futternapf (zum Glück blieb ihr wenigstens ihr Appetit erhalten) oder um mir zu folgen sobald ich mich Richtung Haustür bewegte. Selbst spazieren gehen wollte sie die letzten Tage nicht mehr wirklich.
Und so entschloss ich mich vor einer Woche, diese Qual, die ja nur noch schlimmer geworden wäre, von ihr zu nehmen - was soll ich sagen: es war grausam und unendlich schwer und leider das seit einem Jahr vorbestimmte Ende unseres gemeinsamen Weges. Ich hoffe sehr, ich habe einen "guten" Zeitpunkt für sie gefunden, nicht zu früh und nicht zu spät....

Sie war ein "Vollblut - Hovi", und keiner der kuscheligen Sorte. Sie war ein eigenständiger Hund, mit eigenem Kopf und eigenen Entscheidungen, hat "ihr Ding" gemacht und trotzdem habe ich mich bei ihr unendlich sicher gefühlt, denn es ging ihr immer nur darum, mich zu bewachen und zu beschützen, manchmal mehr als mir lieb war... Sie war kein Schmusehund - war ja immer im Dienst - es hat Jahre gedauert, bis sie sich mal die erste Streicheleinheit bei mir eingefordert hat.... Wir haben auch lange gebraucht bis wir zueinander gefunden haben, sie mit ihrem rauhen und doch sensiblen Wesen und ich mit meinen unerfahrenen und leider viel zu oft zu harten, nicht wirklich hundeadäquaten Reaktionen darauf... Sie war auf ihre Art schon immer unnahbar, gegenüber Fremden eh aber auch gegenüber mir, aber die letzten beiden Jahre waren wir ein richtiges, gutes Team... Mit ihrer Krankheit wurde sie dann offener, ruhiger und liebevoller, ich denke auch dankbar mir gegenüber.

Ich habe sie verbrennen lassen, und werde in diesen Tage die Asche zurückbekommen. Die werde ich im Garten an ihrem Lieblingsort (dem mit der besten Aussicht....) vergraben und einen Rosenbusch darauf pflanzen. Ich musste nicht lange überlegen um mich dafür zu entscheiden. Es ist die einzige Pflanze, die mit ihrer Schönheit und ihren wehrhaften Stacheln ihrem Wesen gerecht werden kann...

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