Montag, 29. September 2014

Woche 5

Die vergangene Woche hat anstrengend angefangen:
Artos liebt Gras... (und auch alles andere was ins Maul passt). Er knabbert und testet, spuckt aus (oder schluckt unter) und wie schon mal in anderem Zusammenhang gesagt: Man kann einen Welpen nicht ununterbrochen im Auge haben! Zum Glück hatte ich immerhin mitbekommen, dass er an einem unserer Ziergräser gezoppelt hatte, wo ich ihn dann auch gleich weggeholt habe:
Aber kurz drauf gab er äußerst merkwürdige Geräusche von sich, ein Ausdruck äußersten Unwohlseins, ein Grummeln und Räuspern, ein bisschen quiecken... nicht wie schlimme Schmerzen aber es war offensichtlich, dass ihm etwas zu schaffen machte. Er versuchte auch immer wieder zu erbrechen aber da ging gar nix! 
Ich tippte gleich auf das Ziergras und gab ihm eine große Portion Sauerkraut, das er ohne Federlesens vollständig aufgegessen hat. Danach wollte er immer wieder nach draußen um "normales" Gras zu fressen, aber das hab ich dann doch unterbunden. Als er dazwischen immerhin Pippi und später auch sein großes Geschäft gemacht hat war ich schon etwas beruhigt und guter Hoffnung, dass die störenden Piekser in der einen oder anderen Richtung wieder den Weg nach draußen finden würden. In der Nacht hat er dann eine gute Portion Sauerkraut mit Gras erbrochen und am nächsten Morgen fand sich im Häufchen der "Beweis", dass ich richtig vermutet hatte... 
Wie gesagt hatte ich zum Glück gesehen,  was die Ursache für diese seltsamen Geräusche sein konnte, sonst hätte ich mir da sicher keinen Reim drauf machen können und mich sehr viel mehr gesorgt, wahrscheinlich wär ich am Abend noch zum Tierarzt!

Nachdem er in der vorletzen Woche nicht so richtig zugenommen hatte haben wir die Futtermenge etwas erhöht, jetzt hat der das Manko wieder wett gemacht. Ich mische jetzt auch immer ein bisschen BARF dazu, 2-3 kleine Löffelchen von Yaras Futter mit etwas Wasser über sein Trockenfutter, das findet er ganz klasse.... Die Zeiten in denen er am Futter "genörgelt" hat sind definitiv vorbei!!!

Ich denke mit Yara wird sich nun nicht mehr viel ändern. Er versucht immer wieder, sie durch kleine Attacken aus der Reserve zu locken aber die allermeiste Zeit entlockt er ihr maximal ein Grummeln. Leider muss ich dazu aber auch sagen, dass es ihr doch stetig schlechter geht und sie auf der Hinterhand immer instabiler wird, so dass sie vielleicht auch aus dem Grund oft nicht so die Große Lust auf Spielen hat.

Artos wird merklich aktiver, entwickelt mehr Kondition. Am Samstagvormittag haben wir im Garten gearbeitet und der Kleine den ganzen Morgen hinterher... Entsprechend müde war er dann auch in der Welpenstunde :-) Aber immerhin, der Appenzeller-Lady hat er's diesmal gezeigt: Nix mehr mit Unterwerfung - ein schönes gleichrangiges Spiel haben die beiden gezeigt.
   
Wenn Artos unten lag und es wurde ihm zu bunt ist er einfach aufgestanden und hat das Mädel damit von seinem Rücken geworfen, da half ihr auch alles meckern nix mehr und ich war froh - hatte es mir doch nicht wirklich gefallen wie er sich von der hat unterbuttern lassen!
Ich musste an eine kleine Anekdote von unserem Sohn denken: Chris war eine lieber, höflicher Junge und bevor er in den Kindergarten ging (er war knapp 3 Jahre), hatte ich ein bisschen Bedenken, dass er dort untergebuttert werden könnte. Da beobachtete ich im Urlaub im Sandkasten folgende Szene: Ein goßer Junge nimmt ihm seinen Schnuller weg. Chris sagt zu ihm: Gib mir meinen Schnuller zurück - der große Junge grinst. Chris sagt noch einmal: Gib mir bitte meine Schnuller zurück und wieder ist nur ein freches Grinsen die Antwort. Noch während ich überlege, ob ich mich einmischen soll versetzt Chris dem großen Jungen kurzerhand eine gesalzene Backpfeife, dem fällt das Grinsen aus dem Gesicht, der Schnuller aus der Hand und mir die Erkenntnis zu, dass mein Sohn nicht untergehen wird.... Ein bisschen so ging's mir am Samstag :-)

Ansonsten funktioniert das Abrufen mittlerweile richtig gut, er "verliert die Schlappen" (wie wir Saarländer sagen...) wenn ich ihn rufe. Absitzen bei der Fütterung klappt auch schon ganz gut... ich bin stolz auf meine Beiden!

Dienstag, 23. September 2014

Normalität ....

Tja, so langsam stellt sie sich ein - die Normalität.
Yara sieht das jetzt glaube ich auch so - sie sitzen oder liegen einträchtig nebeneinander wenn's Futter gibt (zum Beispiel am Frühstückstisch :-),

Artos wird sowohl unter dem Esszimmertisch als auch unter den Schreibtischen (!) geduldet und auch sonst ist es keine große Sache mehr, dass er da ist. Es ist irgendwie, als wäre er schon immer bei uns gewesen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten, also ihres Wesens, bringt sie sich ein: 
Heute morgen hat sie zum ersten Mal von sich aus angefangen mit Artos zu spielen und sie war dabei vorsichtig und nicht ruppig, das war richtig schön!! Leider verschlechtert sich ihr Zustand derzeit wieder deutlich, die Hinterhand wird schwächer und sie ist bei normalen, langsamen Bewegungen schon gehandicapt, was auch deutlich zu sehen ist, aber um dem "Dreikäsehoch" wegzulaufen reicht es noch allemal :-). Heute Abend am Hundeplatz hatten wir wieder Besuch von Lucky dem Schäferhund-Aussi Mix. Der wiederum hat zuhause einen Yorkshire-mix, kennt sich also mit kleinen Hunden aus. Und obwohl der Lucky Artos zu Anfang gar nicht geheuer war - er wollte quasi unter den Rasenmäher kriechen - siegte am Ende wie immer die Neugier und die beiden haben toll miteinander gespielt, unter den wachsamen Augen von Yara, die den Lucky zuweilen in den Hintern gezwickt und Schützenhilfe geleistet hat, wenn Artos "unten" war, es war echt klasse!

Und auch die Einsicht, dass das Leben mit zwei Hunden doch deutlich anstrengender ist als mit einem gehört zur Normalität und hatte ich so nicht erwartet. Sicher würde sich manches geben, wenn der Kleine älter ist, aber ich glaube von meinem ganz ursprünglichen Vorhaben, mal 2 Hunde haben zu wollen - ich meine damit so, dass es als dauerhafter Zustand angelegt ist - bin ich doch geheilt. Trotzdem genieße ich es zur Zeit, tatsächlich der Führer eines Rudels und nicht "nur" eines einzigen Hundes zu sein. Ist schon auch spannend!

Normalität ist wohl auch, dass der Lütte immer frecher wird, immer mehr Dinge anknabbert und sich das ein oder andere "Tabu" zuweilen in stillschweigende Ignoranz wandelt... Er ist einfach zu lange wach und aktiv...

Und dann ist Artos immer hungrig! Aber da sich die Wissenschaft weitgehend einig ist, dass zuviel Futter bei Welpen wirklich nicht gut ist, versuche ich, mich halbwegs an die Fütterungsempfehlungen zu halten. Das ist allerdings schwierig, denn der Kleine ist wirklich gelehrig und wird natürlich bestätigt:

      • wenn er auf Zuruf kommt (klappt mittlerweile sehr gut), 
      • wenn er mich anschaut, 
      • wenn er auf seinen Namen reagiert, 
      • wenn er Sitz macht (Platz üben wir noch)                UND 
      • wenn er neben mir hergeht und mich anschaut, also quasi "Fuß" geht. Das Beste daran ist, dass er dieses Fußgehen von sich aus angeboten hat, ich musste ihn in diese Position noch kein einziges Mal aktiv bringen. Beim Spaziergang macht er das regelmäßig über einige Schritte, ich bin mal gespannt, ob er das so beibehält. Das wird jedenfalls immer gelobt und bestätigt!

Bei der Fütterung überlege ich nur, ob ich nicht schon bald auf BARF umstellen soll.... Hatte ich zwar eigentlich so früh nicht vor, aber so sehnsüchtig wie er immer zu Yaras Napf hinüberschaut und den nach der Fütterung ausgiebig inspiziert und ausschleckt und so gierig wie er sich neulich über eine tote Maus hergemacht hat (ich hab sie ihm am Stück aus dem Schlund gezogen... Bääähhh) wäre er glaube ich doch ziemlich froh darüber.

Letzte Woche haben wir auch unsere erste Mini-Jogging-Einheit absolviert.... Bei unserem Besuch an der Laufbahn hat mich meine Freundin motiviert, beim lockeren Auslaufen mitzutraben. Wollte ich zuerst nicht, aber dann fiel mir ein, dass ich mit Yara nicht gut laufen konnte, weil sie immer gezogen hat. Also, früh übt sich und ganz locker und langsam an der Leine traben. Hat er auch gut hingekriegt... Hab auch nach 600 m aufgehört, aber immerhin, das hat er dann auch schon mal kennen gelernt.

In der Welpenstunde kam er letztes Mal beim Spielen auch prima klar, da kam ein gleichaltes Schäferhundteenie dazu, mit dem hat er auch schön gespielt und selbst mit der Agro-Appenzeller-Furie hat es gut geklappt und ist diesmal nicht weiter eskaliert. Und auch der Abruf funktioniert jetzt gut.



Ich bin überzeugt, wir sind auf einem sehr guten Weg und sehr neugierig, was uns die Zukunft noch bringt !






Sonntag, 14. September 2014

Dritte Woche

Gestern wieder Welpenstunde... Abrufübung geklappt! :-))
Habe die letzte Woche auch immer bestätigt, wenn er auf seinen Namen reagiert hat.
Sind zum Spielen bei den Großen geblieben. Dort hat er sich zwar immer gleich hingelegt und von unten gespielt aber es hat sehr viel besser geklappt als bei den Kleinen. Am Schluss hat er dann auch Oscar gefunden, das hat dann auch ganz gut gepasst. Am Donnerstag war ich nach der Aktion mit dem Radfahrer auf Yara ja ziemlich sauer gewesen und hab sie einige Minuten ignoriert. Da hat sie dann zum ersten Mal mit Artos jagen gespielt - da ging es dann doch rauh zu, auch wenn Artos das nicht weiter groß gestört hat und er sich immer wieder reingehängt hat...
Parcours wieder prima, ein paar Schritte Blickkontakt haben auch schon geklappt und am Ende die Fragerunde wieder gaaanz lieb gewesen. 
Später haben wir noch Freunde besucht, die leben mit dem einjährigen, mittelgroßen Mischling Skipper und da ging die Post dann richtig ab! Die beiden haben über eine Stunde ganz toll miteinander gespielt - es war eine Augenweide! Es hat mich für unseren kleinen Artos so gefreut, dass er endlich einen so tollen Spielpartner gefunden hat. Werde versuchen, das bald zu wiederholen.

Heute am Wasser hatte Artos dann doch deutlichen Respekt, aber ich hoffe, das gibt sich wieder...

Ach ja... Sauber werden wollen wir irgendwie nicht wirklich. Es ist schon mehrfach vorgekommen, dass er von draußen kommend oder nach dem Spaziergang drinnen sein Pippi macht. Wird wohl noch ein bisschen dauern bis er das verstanden hat...

Meinem Finger geht es auch deutlich besser, strecken ist schon wieder fast vollständig möglich, krümmen ist noch etwas schwierig, aber das wird wieder alles gut :-) 

Donnerstag, 11. September 2014

Größe und Gewicht

Sonntags wird Artos gemessen und gewogen:

Alter/Wochen            Schulterhöhe            Gewicht
      10                            38 cm                       9,4 kg
      11                             41 cm                        11 kg
      12                            42 cm.                       12 kg
      13                            44 cm                        12,4 kg
      14                            44,5 cm                     14,1 kg
      15                            47,5 cm                     15,4 kg
      16                            48,5 cm                     16,4 kg  
      17                            50,5 cm                     17,3 kg
      18                            51 cm                        18,4 kg
      19                            53,5 cm                     19,1 kg
      20                            54 cm                        19,9 kg

Zwei sind doch was ganz Anderes...

Wir üben weiter fleißig...
Gestern wieder an der Laufbahn, heute wieder am Wasser. Wie beim letzten Mal schon springt Artos voller Enthusiasmus "hinein" (es ist halt an diesem Weiher nicht regelmäßig flach...) und wundert sich dann, wenn er untertaucht. Das war nun schon das 2. Mal, dass er mit dem Kopf vollständig untergetaucht war. Leider ist er so ungestüm, dass ich das nicht verhindern kann, und ich hoffe, dass ihm das die Freude am Wasser nicht verleidet.... Aber es sieht eigentlich nicht so aus :-) ...
Heute kam uns zur Abwechslung ein Radfahrer entgegen, da hat man zum Anleinen natürlich weit weniger Zeit als bei Fußgängern oder auch Joggern. Ich zuerst Yara "verhaftet" und war dann dabei Artos anzuleinen, wobei ich Yaras Leine sträflich locker nur in der linken Hand über ein paar Finger hängen hatte. Ich müsste es besser wissen, aber mit zweien bin ich im Augenblick manchmal noch etwas überfordert. Yara also fixiert den Radfahrer und hops... rennt sie hin, wobei sie mir ohne Probleme (schon wieder!) die Leine aus der Hand reißt. Der Radfahrer - zum Glück - nett, cool und unbeeindruckt macht nur einen kleinen Bogen und fährt weiter, Yara verduzt, dass der sich gar nicht fürchten will, bleibt stehn und guckt hinterher.
Und ich sitze hier, mit einem dick geschwollenen linken Mittelfinger, eingecremt mit Heparin-Salbe und hoffe, dass es nur eine Prellung oder Zerrung ist und die Kapsel nix abbekommen hat...
Und klar, natürlich wollte Artos dann auch noch Richtung Radfahrer, das was ich ganz unbedingt vermeiden will.... Ich werde mir definitiv auch eine Strecke mit vielen Radfahrern suchen, die ich in den nächsten Wochen regelmäßig frequentieren werde....
Ist schon Mist, aber ich will einfach meine Yara nicht so oft alleine zu Hause lassen wie ich mit Artos üben sollte - ohne ihre negativen Einflüsse - , zumal sich ihr Zustand wieder merklich verschlechtert hat. Ich muss noch besser aufpassen und schneller reagieren um beiden gerecht werden zu können!

Sonntag, 7. September 2014

Gestern in der Hundeschule....

So, gestern waren wir nun also zum ersten Mal in der Hundeschule:

Und es waren da gaaanz viele Welpen, schätze ungefähr 20! Zu Beginn bilden alle Teams eine Gasse und in der bewegen sich die Trainer dann mit allerlei "Gerät" auf und ab an den Hundenasen vorbei. Da ist dann der Jogger genauso vertreten wie ein Dreirad, Skateboard, Kinderwagen mit schreiendem Baby (hat die Trainerin schon gut drauf, das nachzumachen :-) ), Rollator, Rollstuhl, aufklappender Regenschirm, schwingendes Regencape, also kurz alles, was einem in der richtigen Welt (oder einer BH Prüfung) auch so begegnen mag.
Ich hatte die "Anweisung" meinen Welpen zwischen die Beine zu holen und beruhigend über die Brust auszustreichen.... Kam ich nicht zu! Artos fand die Nachbarhunde, die Grashalme, eigentlich alles viel interessanter als die Dinge, die sich da zum Teil sogar bewusst aufreizend an seiner Nase vorbei bewegten... Er legte sich lang und ihm war alles wurscht. Wenn er so gelassen bleibt, dann ist ja alles gut!
Als nächstes stand die "Abrufübung" auf dem Programm: Hund wird vom Trainer gehalten, man geht ein paar Schritte weg und ruft den Hund zu sich. Ich dachte mir schon, dass das nicht so toll funktionieren würde...
So kam es auch: Ich rufe - Artos guckt zu einem schnuckeligen Welpchen. Ich rufe wieder, gehe ein paar Schritte zurück, mache faxen - Artos ignoriert mich geflissentlich! Hm..... naja, irgendwann erbarmt er sich und erspart mir die völlige Blamage... müssen wir üben! Er reagiert ohnehin bisher nicht sicher auf seinen Namen, wobei ich nicht weiß, warum das so ist.
Aber auch wenn ich nicht froh drüber bin, dass er mitunter nicht einmal den Kopf dreht wenn ich ihn rufe - geschweige denn kommt - so fand ich in der Situation gestern doch interessant, dass er trotz der wieder ganz neuen Situation und allem Fremden so ganz ruhig und interessiert nach den anderen Hunden geschaut hat, und auch hinlaufen wollte statt zu mir. Bestätigt nach meiner Einschätzung auch, dass er ein cooler Typ ist... und das mit dem Gehorsam kriegen wir schon noch hin :-)
Dann kam die Spieleinheit. Da waren wir in einer etwas schwierigen Situation: Als neuer noch ein wenig zurückhaltend - also zu schüchtern für die Gruppe der Großen, als Hovi ein bisschen zu grob für die Kleinen... Wir blieben bei den Kleinen, aber zum Beispiel der freche Jack Russel hat uns erst angestachelt und ist dann, als wir "ernst" machen gaaanz schnell zu Herrchen zwischen die Beine geflüchtet und wir kriegen dann geschimpft wenn wir nicht aufstecken wollen.... Beim nächsten Mal werden wir uns glaube ich eher an die Großen halten.
Und zum Schluss dann noch der Parcours.... ein kleines Gelände mit vielen "Geräten" wie Bällebad, Wackelbrett, Steg, Tunnel, Reifen, Leiter... Vieles davon haben wir problemlos "absolviert" aber irgendwann war die Batterie dann alle und Artos müde. Hovimäßig legte er sich hin und gut war.
Auch bei der Nachbesprechnug - wir sitzten im Haus mit allen Hunden im Kreis, auch eine wirklich gute Übung wie ich finde - war Artos einfach nur noch müde, legte sich hin und schlief die ganze Zeit.

Alles in allem haben wir das ganz gut hingekriegt wie ich finde und freuen uns schon auf das nächste Mal!

Dann klappt auch vielleicht die Abrufübung :-)

Freitag, 5. September 2014

Frechdachs!

Ach ja.... Yara war ja auch mal klein aber die anstrengenden Seiten dieser Zeit verdrängt man irgendwie völlig. Nix ist mehr sicher, meine Blumen findet er toll... Es ist vorauszusehen, dass Fernbedienungen, die sich in seiner Reichweite befinden eine extrem begrenzte Lebenserwartung haben werden...

Sauber sind wir auch noch nicht wirklich, er geht nach draußen, wenn eine Tür offen ist, wenn nicht .... macht er sich leider noch nicht bemerkbar - daran hat auch die Käsebelohnung bis jetzt noch nix geändert.

Yara hat er gestern morgen ihr Schweineohr geklaut! Sie war gerade dabei das Grundstück gegen ein vorbeifahrendes Auto zu verteidigen als der kleine Wicht seine Chance sofort erkannte und stolz wie ein Spanier mit hocherhobenem Haupt seine Beute davon trug... Yara lief bedröppelt neben dran her, ohne auch nur im Ansatz Anstalten zu machen, sich das Ding zurück zu holen - meine Yara, die ich mal für dominant gehalten habe.... Da konnte ich dann aber nicht zusehen, habs dem Artos weggenommen und Yara zurückgegeben. War wahrscheinlich nicht richtig, aber ich konnte nicht anders....
Und auch sonst wird er ihr gegenüber immer frecher: zoppelt im Vorbeilaufen am Ohr, stupst sie an, was sie bisher geflissentlich ignoriert, nur auf ihr rumkrabbeln darf er (noch) nicht, dann wird sie noch böse.
Gestern habe ich es dann mit Mühe geschafft, sie dazu zu bringen, an einem Strick zu ziehen - an unterschiedlichen Enden natürlich, aber nur kurz, Yara will mit MIR spielen und bisher noch nicht mit Artos. Entweder verteidigt sie dann das Spieli, indem sie ihn anknurrt und er lässt es fallen oder sie lässt es fallen und geht weg. Warten wir ab, kommt vielleicht auch noch.... Sandra hat mir erzählt, dass es bei ihrem Rüden damals 3 Wochen gedauert hat, bis er den Welpen eines Blickes gewürdigt hat.

Heute morgen dann zum ersten mal Wasser,


und er ist kein bisschen wasserscheu, hat ihm offensichtlich gefallen. Artos liebt Wasser ... und Dreck! Und ich hatte unterschätzt, was es heißt einen nassen, dreckpanierten Welpen zu handeln... wie gesagt, ist halt alles schon so lange her ;-) , danach sah ich aus wie ein Ferkel... Trotzdem, werden wir das jetzt öfter machen :-)

Jeden Tag was Neues...

Mittwoch hatte ich mit Yara Termin bei der Physiotherapeutin. Wir gehen dort regelmäßig hin, denn Yara tut das gut an und so manche Verspannung und Verkrampfung kann Nina erfolgreich behandeln, auch wenn wir damit gegen den grundsätzlichen Verlauf der Krankheit nichts ausrichten können. Da Yara dazu natürlich Ruhe finden muss und sich entspannt hinlegen soll heißt das für Artos natürlich wieder: Box angesagt. Aber er kennt das schon und nimmt es gut an. Es gibt immer Leckerli fürs "Reinstecken" und er hat seine Pansenkaustange drin zur Beschäftigung wenn ihm langweilig wird....  Passt schon!

Beim folgenden Spaziergang begegnen uns 2 junge Leute mit wohlerzogenen, angeleinten Hunden. Als ich sie entdecke, leine ich ebenfalls an und entferne mich ein paar Meter vom Weg, konzentriere Yara auf mich mit "schau" damit die Leute unbelästigt von Yara's Fixieren und Bellen vorbei gehen können. Artos schaut ganz interessiert zu den Leuten hin, krabbelt oder eher drängelt sich dann zwischen mich und Yara und so beidseits flankiert fängt er an, die Leute zu verbellen... Hat mir natürlich gar nicht gepasst und hab ihn gestört - aber lachen musste ich trotzdem über den "Dreikäsehoch" und nicht zuletzt auch über Yaras verdutzten Gesichtsausdruck... Jedenfalls müssen wir daran unbedingt arbeiten, das geht gar nicht!

Ein weiteres ganz wichtiges Thema sind Läufer....
Mit Yara habe ich es nicht geschafft ein sicheres, entspanntes Verhältnis zu finden, meist geht es gut aber manchmal springt sie doch in die Leine. Das würde ich bei einem Rüden mit erwartetem Kampfgewicht von 40 kg gerne im Keim unterbinden - also muss das dringend in die Prägephase (hatte ich bei Yara verpeilt)! Also am Abend Artos geschnappt - Yara ausnahmsweise zu Hause gelassen - und zum Sportplatz, wo unser Lauftreff-Verein trainiert. Entlangspaziert und zugeschaut, wie ab und an ein Läuferlein passiert, mehr oder weniger schnell. War ok, zuerst Interesse bei Artos, dann war ihm das schnuppe. Prima - genau so soll es sein! Arbeiten wir dran, dass es so bleibt.
Und dann gab es noch ein "Kofferraumparty": Machen die Läufer öfter, jeder bringt was mit (zu essen und zu trinken) man steht nach dem Training zusammen und klönt noch ein bisschen. Wir wurden auch eingeladen: wieder viele neue Leute.... und dann sogar noch 2 Kinder, 8 und 5 Jahre alt und völlig angstfrei! Die fanden Artos natürlich toll und er fand sie auch ganz witzig... so hatten wir dann gleich auch noch Gelegenheit Kinder "zu üben". 

Hundeplatz II.

Die letzte der 4 so wichtigen Wochen der "Prägephase" ist angebrochen, da heißt es sich sputen und schauen, dass klein Artos noch ein bisschen was "mitnimmt" aus dieser Zeit... Gleichzeitig finde ich es aber auch wichtig, dass ich ihn nicht überfordere, zu viel ist sicher auch nicht gut, also immer schön die Pausen einhalten.

Dienstag ist mein Hundeplatztag. Sandra hat mittlerweile ihren Cocker-Welpen und wir waren vor dem Training verabredet um die beiden Kleinen spielen zu lassen... Naja, die "beiden Kleinen" ist sehr relativ, denn Nayla ist so groß wie Artos, als er geboren wurde und Artos jetzt schon größer als Nayla je werden wird und dabei altersmäßig nur 2 Wochen auseinander... Trotzdem war es lustig und sie haben sich amüsiert... Nayla zuerst etwas schüchtern und zurückhaltend und Artos hovitypisch holprig und ungestüm, aber nach kurzer Zeit war es OK:



Danach kam dann der weniger schöne Teil für Artos: während ich Training gebe muss er, wie Yara auch, in die Box. Sie steht so, dass sie mich jederzeit sehen können am Rande des Trainingsgeländes. Eigentlich hatte ich gehofft, dass er vom Spazieren gehen und Spielen mit Nayla so müde sein würde, dass er schläft, aber dazu war wohl zu viel los und er zu aufgedreht und unruhig. Er blieb auch eine Weile friedlich und hat ein bisschen gedöst, aber nach 90 min wurde er doch zu unruhig und ich habe ihn -sehr zur Freude meiner Hundeführer - aus seiner Box auf den Trainingsplatz geholt. Dort war er wieder der gehätschelte Mittelpunkt, ("Ach is der süüüß !!! ) lernte wieder viele neue Leute und Hunde kennen und war ganz brav...
Auffallend für mich ist dabei, wie eng er sich an mir orientiert. Ganz oft ist er so dicht bei mir, dass ich ständig aufpassen muss, ihm nicht auf die Füße zu treten oder über ihn zu stolpern...  Nicht, dass er deswegen ängstlich wäre - nee, wenn ihn etwas interessiert geht er auch hin und schaut (ohne sich ständig umzugucken oder so...) aber wenn das "abgearbeitet" ist - schwupps ist er wieder bei mir... Schön ;-) !

Montag, 1. September 2014

Yara

Also heute war die Große absolut außer Rand und Band...

Dazu muss man wissen: Yara ist an DM erkrankt. Das ist die Abkürzung für Degenerative Myelopathie und wenn jemand fragt sage ich dazu auf Deutsch "Fortschreitende Hinterhandlähmung". Zunächst schleift nur die Pfote, dann wird sie einknicken und schließlich nicht mehr aufstehen können. Diese Krankheit ist nicht heilbar, man kann sie bestenfalls ein wenig aufhalten. Die Prognose ist in der Regel um die 6 bis 12 Monate....

Ein wichtiger Schlüssel dabei ist Training - nicht zu viel, nicht zu wenig, die betroffenen Muskelgruppen können nur durch Beanspruchung vor dem völligen Abbau zumindest für eine Zeit "gerettet" werden. Aber Yara ist eine eigenbrötlerische, manchmal fast depressive Hündin und auch das war ein Grund, den kleinen Artos zu uns zu nehmen, die Hoffnung, dass der kleine Knirps sie noch mal ein wenig aufmuntert, ihr "Feuer unterm Hintern" macht und sie nicht in ihren letzten Lebensmonaten völlig in ihrer Agonie versinkt, aus der ich sie manchmal schon nicht mehr reißen konnte.

Aber das ist jetzt anders geworden: Jetzt muss sie ja aufpassen, dass hier mit dem Kleinen alles mit rechten Dingen zugeht. Sie ist nicht mehr so träge, steht wieder ganz oft auf um nachzusehen, was da so abgeht (sehr gutes Training...) und ist sehr viel munterer als die letzten Wochen. Und heute Abend beim Spaziergang war sie kaum unter Kontrolle zu bringen, so triebig zeigte sie sich! Es ist ihr sogar gelungen, mir mit einem kraftvollen Satz Richtung flüchtender schwarzer Katze (die sich auf der Wiese immer anbellen lässt und Yara eine lange Nase dreht...) die Leine aus der Hand zu reißen!! Das ist mir in 7 Jahren noch nie passiert! Sie schießt im Karacho über die Wiese der Katze hinterher und wurde erst durch eine Hecke gebremst. Wenn man das sieht, kann man kaum glauben, dass die arme Maus wirklich so krank ist.
Abgesehen von dem Ärger übers Gezerre und den Ungehorsam hat es mich trotzdem total gefreut.
Vielleicht bleiben uns ja noch ein paar schöne Monate zusammen!